Johannes Fiedler - voller Einsatz für die Marienhöhe!

Johannes Fiedler - voller Einsatz für die Marienhöhe!

Am 19.02.2023 ist Johannes Fiedler im 94. Lebensjahr nach einem langen, rüstigen Leben friedlich gestorben. Er war von 1972-1986 bei uns als Internatspädagoge und Leiter der Internate tätig.

Er wurde am 25.11.1929 in Bremen geboren. Durch die Umstände nach dem 2. Weltkrieg bedingt, verließ er recht bald die Schule, um von 1947-1950 eine Lehre als Maschinenschlosser zu absolvieren. Er selbst erinnert sich: „Nach dem Krieg 1945 war mein Leben orientierungs- und ziellos. 1948 überredete mich meine Mutter, einen Gottesdienst der Adventgemeinde zu besuchen. Schon an der Tür bot mir ein aufmerksames junges Mädchen ein Liederbuch an, damit ich mitsingen konnte. Im Sommer 1948 ermutigte mich meine Mutter, an einer Jugendkonferenz der Adventjugend mit 600 jungen Leuten teilzunehmen. Das Singen, Spielen und Hören auf das Wort Gottes haben mich nachhaltig beeindruckt und von da an meine lebenslange Zuwendung zu jungen Leuten begründet. Ich ließ mich taufen, mit der Absicht, mein weiteres Leben für Gott zur Verfügung zu stellen und mich von ihm führen zu lassen.“ Mit 19 Jahren ließ er sich taufen. Recht jung heiratete er im Alter von 21 Jahren seine Frau Renate, die ihm drei Jahre zuvor das Liederbuch angeboten hatte: „Sie war ein Gottesgeschenk für mich, wir haben mehr als 70 Jahre lang eine glückliche Ehe geführt.“ Er berichtet in seinem Lebensrückblick weiter: „Die Freude auf die nahe Wiederkunft Christi beflügelte mich, die Arbeit als Buchevangelist zu beginnen. In dieser Zeit hat mir ein Wort aus Josua 1,9 immer wieder Mut gemacht: ‚Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist. Lass dir nicht grauen, und entsetze dich nicht, denn der Herr, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst.‘ Nur mit dieser Zusage, die Gott eingehalten hat, war es mir möglich, fast zwei Jahrzehnte lang meinen Dienst als Buchevangelist zu tun. 1958 beschenkte uns Gott mit unserem Sohn Matthias, der uns viel Freude bereitet, der seinen Vater aber nicht so oft sah, weil ich immer „unterwegs“ war. Auf Anraten und Drängen meines Predigers besuchte ich das Theologische Seminar auf der Marienhöhe als Spätberufener von 1970-1972. Danach bat uns die Schulleitung, für einige Zeit als Heimleiterehepaar für die Studierenden des Theologischen Seminars zur Verfügung zu stehen. Auch diese Aufgabe haben wir aus Gottes Hand genommen, erst als Heimleiter, dann als Gesamtheimleiter und nebenbei als Lehrer am Theologischen Seminar und Religionslehrer am Gymnasium. Das war alles nur möglich, weil meine Frau als Heimmutter längst die alltäglichen Aufgaben im Schülerwohnheim übernommen hatte. Das Zusammensein mit den jungen Leuten hat uns viel Freude bereitet, sodass uns die Marienhöhe zur zweiten Heimat wurde. 1986 erhielten wir überraschend einen Ruf nach Bonn als Bezirksprediger. Die Gemeinde dort nahm uns freudig auf, wir gewannen Freunde und erlebten diese letzten 6 ½ Jahre unseres Dienstes als ein besonderes Geschenk von Gott, der uns erst als Buchevangelist, dann als Heimleiter und Lehrer und schließlich noch als Prediger in seinen Dienst genommen hatte.“ Ihren Ruhesitz hatte das glückliche Ehepaar in Ober-Ramstadt; ihre Gemeinde wurde die Adventgemeine in Darmstadt-Eberstadt.

Johannes Fiedler hat seinen Beruf und damit seine Aufgaben als Berufung verstanden. In diesem Sinn brachte er sich mit hohem Engagement bei seinen Aufgaben ein. Als Internatsleiter, Lehrer und Dozent in seiner Zeit auf der Marienhöhe hat er sich darüber hinaus dort engagiert, wo gerade Arbeit zu tun war. Wir haben ihn oft bei Gartenarbeiten und Geländepflege der Marienhöhe gesehen. Wochenlang hat er z. B. mit einem Bagger das Marienhöher Gelände auf Baumaßnahmen vorbereitet. Damals wurde ihm dafür der „Goldene Bagger“ überreicht. Er hat manchmal über „Einsatz- oder Dienstbereitschaft“ gesprochen. Johannes war im besten Sinn des Wortes dienstbereit, auch über den Feierabend hinaus. Als Internatsleiter war er an den Theologiestudenten freundlich und unterstützend interessiert.

Er hinterlässt seine Frau, seinen Sohn und seine Schwiegertochter, zwei Enkel (seine Enkelin Manuela arbeitet bei uns im Schulleitungssekretariat) und drei Urenkel, von denen zwei zur Zeit auf der Marienhöhe zur Schule gehen.

Wir behalten ihn als einen freundlichen und friedfertigen Menschen dankbar in Erinnerung, ein Mensch, dessen Leben von seinem Glauben bestimmt war.

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