Utopie und Dystopie - Kunstausstellung im Atrium
Die aktuelle Ausstellung im Atrium steht unter dem übergreifenden Titel "Utopie und Dystopie". Drei Oberstufen-Kunstkurse nehmen daran teil.
Die Q4-Kurse haben sich mit positiven und negativen Zukunftsvisionen in Architektur und Design befasst. Dabei sollte der Fantasie keine Grenze gesetzt sein, auch unwahrscheinliche und ausgefallene Zukunftsideen waren willkommen. In den Arbeiten geht es z. B. um tornadosichere Häuser, Recycling und Begrünung auch für verdichteten Wohnbau, Leben unter Wasser oder auf dem Mars oder Verpackungen für Insekten als Nahrungsmittel. Jede Arbeit besteht aus einem Themenplakat und einem Modell. Das Plakat enthält kurze Zusammenfassungen der Recherchen zu der jeweiligen Thematik und zeigt die positiven und die negativen Entwicklungsmöglichkeiten auf. Es werden etwa Betonstädten vertikalen Gärten gegenübergestellt oder dem Korallensterben wird das Zukunftsziel eines gesunden Meeresklimas gegenüber gestellt. Die dreidimensionalen Modelle zeigen dann entweder einen Lösungsvorschlag - beispielsweise ein Unterwasserhaus als Zuflucht vor Überschwemmungen - oder sie illustrieren symbolisch das Problem - beispielsweise die Kluft zwischen Arm und Reich, verbildlicht durch ein Hochhaus, in dem unten im Schatten und Schmutz die ärmeren Schichten leben, oben im hellen und freundlichen Klima die Reichen.
Das Kernstück der Ausstellung ist die große Welle, die aus blauen und weißen Plastikverpackungen besteht und so ebenfalls den Wunschtraum von einem Urlaub am Meer (die Utopie) mit der Realität des Plastikmülls im Meer konfrontiert (der Dystopie). An der Welle haben alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kunst-LK Q2 zusammengearbeitet, Statik und Transport waren dabei ebenso herausfordernd wie der Anspruch, dem Plastikmüll trotz allem eine ästhetische Form und Wirkung zu verleihen.
Auf der Welle "schwimmen" Flaschenpost-Botschaften, die Zukunftswünsche der Schülerinnen und Schüler enthalten. Als interaktives Kunstwerk fordert die Welle dazu auf, kurze Kommentare zur Ausstellung zu schreiben und ebenfalls als Flaschenpost zu verschließen.
Die Jugendlichen des LK Q2 haben zusätzlich die obere Etage des Atriums gestaltet. Dort sind die Ergebnisse von pesönlichen Auseinandersetzungen mit einer Bildtradion der historischen Kunst zu sehen. Auch hier hat jeder ein Plakat zu dem gewählten Thema unter der Fragestellung gestaltet, wie das gleiche Thema in verschiedenen Stilepochen ganz unterschiedlich behandelt wird. Meist umfasst das Bedeutungsspektrum eines Themas dabei positive und negative Aspekte. Untersucht wurden etwa Darstellungen von Meerjungfrauen in der Kunst - als Allegorien von Versuchung und Verderben, von Wölfen in der Kunst - von der Darstellung des Wolfs als Feind und Gefahr bis zur Utopie friedlicher Koexistenz, oder von Spielkarten in der Kunst - als Symbole des Betrugs aber auch der Lebensfreude und des unerwarteten Glücks.
Anschließend an die Erforschung der Bildtradition haben die Jugendlichen eigene Werke zu der jeweiligen Bildtradition geschaffen. Dabei kam eine Vielzahl von Techniken zum Einsatz, von der Malerei bis zum Stop Motion Film, vom Legomodell bis zur Holzschnitzerei! Die Stop Motion Filme kann man abrufen, wenn man die dafür vorgesehenen Bilder mittels der kostenlosen App Artivive betrachtet.
Jedes Werk wird ergänzt durch eine Erläuterung der Schülerinnen und Schüler. Führungen durch die Ausstellung sind in Planung.
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