Felix Kläres - Deutschlands jüngster Gründer
Ich (17) führe meine Firma vom Klassenzimmer aus!
Darmstadt - Die Schulbank ist sein Chef-Sessel...
Felix Kläres sitzt im Tutorium-Raum seines Mathe-Leistungskurses im Schulzentrum Marienhöhe. Er trägt die Haare glatt zum Scheitel, dunkle Daunenweste und eine feine Anzughose. "Meine Kunden fragen mich oft, ob ich gerade in der Schule meine Kinder besuche", sagt er. "Ich erkläre dann immer, dass ich selbst noch in der Schule bin."
Deutschlands jüngster Gründer führt seine Firmen vom Klassenzimmer aus.
Die erste, ein 3D-Drucker-Unternehmen, entstand mt 14. Als das wächst, macht er mit 16 daraus eine GmbH und spezialisiert sich auf Softwareentwicklung. Weil der Geschäftsmann noch minderjährig ist, hat er sich die Erlaubnis zum Gründen erstreiten müssen. "Insgesamt zweieinhalb Jahre habe ich bei Gerichten verbracht."
Um mit seinen Kunden und freien Mitarbeitern zu reden, nutzt er die Zeit zwischen dem Unterricht. Pausen macht er nie. "Es kann immer etwas schiefgehen mit meiner neuen Firma", sagt er. 'ARchitecture' ist eine App, die Wohnungskäufern digitale Besichtigungen ermöglicht. "Damit werde ich nach Asien expandieren. Bis zum Ende des Jahres plane ich mit vier Festangestellten", sagt er. Während seine 14 Mitschüler an Ferien denken, schwirrt ihm die nächste Finanzierungsrunde durch den Kopf. "Meine Freunde haben sich dran gewöhnt - die Lehrer erst recht. Sie unterstützen mich, wo es nur geht." Die Ferien möchte Felix Kläres nutzen, um sich "voll und ganz aufs Unternehmen zu konzentrieren."
Und nach der Schule? "Ich mache ein Büro in Frankfurt auf, bewerbe mich an der Wirtschafts-Uni." Dafür braucht er einen guten Abschluss. Mit einem Notendurchschnitt von 1,3 gelingt Deutschlands jüngstem Gründer auch das.
(Von Jonathan Anda)
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